Die Wichtigkeit des richtigen Reitsattels
Durch: Maribel Estefanell Gesendet: 09/06/2023
Pferde sind grosse Verbündete der Menschen. Die Beziehung, die wir zu ihnen haben, hat sich im Laufe der Jahrhunderte verändert.
Seit der Domestizierung wird das Pferd für verschiedene Arten von Arbeiten eingesetzt. Für die Landarbeit, als Transportmittel oder in Kriegen.
Ursprünglich wurden Pferde ohne Sattel geritten. Dies machte es schwierig für den Reiter, sich auszubalancieren und das Pferd zu kontrollieren.
Mit einem Sattel wird das Gewicht des Reiters besser verteilt, das Tier ermüdet und leidet weniger. Zudem bietet er mehr Komfort für den Reiter, der somit länger reiten kann.
Der Sattel ist ein Werkzeug, das es dem Reiter ermöglicht, ein Pferd leicht zu kontrollieren und der beim schnellen Reiten vermeidet, dass der Reiter vom Pferd fällt.
Herkunft und Entwicklung der Pferdesättel
Wer erfand den Reitsattel und warum wurde er so schnell beliebt?
Es wird angenommen, dass der Sattel vor mehr als 2000 Jahren von Stämmen erfunden wurde, die in den asiatischen Steppen lebten, wo das Pferd eine grundlegende Rolle spielte, um grosse Entfernungen zu bewältigen.
Darüber hinaus machte die Nutzung eines Sattels das Pferd zu einem Verbündeten in Kriegen, da sich der Krieger fester und sicherer fühlte und besser kämpfen konnte.
Anfangs waren Sättel einfache Stoffstreifen, die das Pferd umgaben, aber sie entwickelten sich bald zu immer aufwendigeren Ledersätteln.
Dann wurden die Steigbügel hinzugefügt. Mit ihnen kontrolliert der Reiter seine Haltung besser, hat die Hände freier und gibt Signale mit den Füssen.
Das erste steigbügelähnliche Objekt wurde in Indien erfunden und bestand aus einem einfachen Lederriemen, auf das der Reiter die Fussspitze legte. Es wird angenommen, dass die Nomadenstämme Nordchinas die Erfinder des modernen Steigbügels waren.
Sattel der Ming-Dynastie (China 1572-1620)
Sattel – 17. Jahrhundert
Im Laufe der Zeit wurden Design und Komfort der Sättel für den Reiter und das Pferd verändert, um von den grossen mittelalterlichen Holzrahmen zum stilisierten englischen Sattel für die Fuchsjagd zu gelangen.
Die verschiedenen Teile wurden angepasst, um je nach Funktion verschiedene Arten von Sätteln zu schaffen. Die Steigbügel z. B. waren anfangs sehr tief und die Beine mussten lang gestreckt werden, später wurden sie kürzer. Dies ist der Fall bei englischen Sätteln, bei denen die Beine leicht gebeugt werden können, was Sprünge erleichtert.
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Eigenschaften und Teile des Sattels
Bevor wir verschiedene Sattelarten erklären, müssen wir wissen, wie die einzelnen Teile heissen und welche ihre Aufgaben sind.
Die Teile des Pferdesattels:
- Sattelbaum: Der Sattelbaum ist das Skelett des Sattels. Er war ursprünglich aus Holz, doch heute nutzt man synthetische Materialien, die leichter und resistenter sind und sich den verschiedenen Pferden anpasst.
- Sitzfläche: Wo sich der Reiter setzt. Die Tiefe hängt vom Satteltyp ab.
- Sattelkissen: Die Sattelkissen sind symmetrisch an der Unterseite des Sattels angebracht und liegen auf dem Pferderücken auf um zu vermeiden, dass der Sattel die Wirbelsäule berührt, was zu körperlichen Schäden führen würde. Durch die Kissen wird das Gewicht des Reiters und der Druck verteilt. Die Füllung besteht aus Schaumgummi, Latex oder anderen Materialien.
- Sattelblätter: Sie befinden sic han beiden Seiten des Sattels und verhindern, dass die Beine des Reiters direkten Kontakt mit dem Pferd haben.
- Pauschen: Sie befinden sich am vorderen Teil der Sattelblätter und stützen das Knie des Reiters.
- Sattelgurt: Der Sattelgurt verläuft rund um den Pferderumpf und hält den Sattel auf dem Rücken.
- Sattelgurtstrippen: Sie liegen unter dem Sattelblatt und werden mit dem Sattelgurt verschnallt.
- Steigbügel: Sie sind die Fussstütze des Reiters. Es gibt sie in verschiedenen Varianten, auch Sicherheitssteigbügel, aus denen der Reiter beim Fall schnell herauskommt.
- Steigbügelriemen: Sie befinden sich am Sattel und der Steigbügel wird an ihnen festgeschnallt. Sie sind verstellbar, um sich dem Reiter anzupassen.
- Sattelschloss (Sturzfeder): Die Steigbügelriemen werden daran am Sattel festgemacht.
- Vorderzwiesel: Das ist der erhöhte, vordere Teil des Sattels. Bei Westernsätteln ist es das Horn, an dem das Seil hängt.
- Hinterzwiesel: Das ist der erhöhte, hintere Teil des Sattels. Je höher die Hinterzwiesel, umso tiefer der Sitz.
- Lammfell: das Lammfell wird auf bestimmten Sattelarten auf den Sitz gelegt.
Andere wichtige Charakteristiken eines Sattels:
- Gewicht: abhängig von der Sattelart. Englische Sättel sind leichter als Westernsättel. Je leichter der Sattel, umso besser für das Pferd.
- Materialien: Es gibt eine grosse Auswahl. Es ist wichtig, dass er anpassungsfähig ist.
- Sitzgrösse: Sie gibt an, wie viel Platz das Gesäss des Reiters hat.
Arten an Reitsätteln
Es gibt viele verschiedene Satteltypen. Abhängig von der Aktivität und dem Reitniveau empfiehlt sich ein bestimmter Sattel.
Den richtigen Sattel für jeden Reiter zu wählen ist sehr wichtig, da davon der Komfort für Pferd und Reiter abhängt.
Die verschiedenen Sattelarten sind:
- Englischer Sattel: auch Vielseitigkeitssattel genannt, da er für mehrere Aktivitäten geeignet ist. Er ist für Reitanfänger geeignet, er ist bequem, klein und leicht. Durch seine einfache Struktur wird er in verschiedenen Disziplinen eingesetzt.
- Spanischer Sattel oder Vaquera Sattel: Sehr bequem für Reiter und Pferd. Lässt den Widerrist (erhöhter Übergang vom Hals zum Rücken) völlig frei, wodurch sich das Pferd frei bewegen kann. Geeignet für lange Ritte da der Sitz breit und die Steigbügel lang sind, die Beine sind fast gestreckt. Das ist vorteilhaft, wenn man lange im Sattel sitz.
- Westernsattel: Er ist kleiner als der Vaquera, aber genauso schwer. Er wird auf ein dickes Pad aufgelegt, was für das Pferd bequemer ist. Er hat ein ausgeprägtes Sattelhorn, da er bei der Rinderarbeit genutzt wird. Diesen Sattel sehen wir in den Westernfilmen.
- Australischer Stocksattel: Er ist dem Westernsattel gleich, bis auf zwei Unterschiede: der Sitz ist tiefer und das Sattelhorn kleiner. In Australien werden hauptsächlich Schafe gezüchtet, die nicht so viel Kraft wie Rinder haben. Geeignet für Pferde, die in Landwirtschaft und Viehzucht eingesetzt werden oder fürs Rodeo.
- Endurance oder Trekking Sattel: Leicht und ergonomisch. Grosszügige Sitzfläche und Kissen, die bis zu den Sattelblättern reichen.
- Dressursattel: Er ist dem englischen Sattel ähnlich, doch ist der Sitz breiter und die Sattelblätter länger, so dass der Reiter die Beine strecken und gerade im Sattel sitzen kann. Sie sind bequem und weich, wodurch der Reiter das Pferd besser lenken kann.
- Bareback Pad: Ein dickes Pad mit Schnallen und Steigbügeln. Ideal für einen direkten Kontakt mit dem Pferd. Es gibt keinen bedeutenden Halt und der Reiter muss gut ausbalanciert sein, besonders im Galopp.
- Springsattel: Ein sehr leichter Sattel, der den Anstrengungen des Pferdes in dieser Disziplin angepasst ist. Er gibt dem Reiter Halt und Sicherheit während der Sprünge. Die Sattelblätter sind nach vorne geneigt, viele Ausführungen haben auch Kniekissen was dem Reiterbein mehr Halt gibt.
- Rennsattel: Kleiner und leichter als ein Springsattel. Die Steigbügel sind sehr kurz für einen aerodynamischen Sitz des Reiters.
- Polosattel: Ein kleiner Sattel mit nach vorne geneigten Sattelblättern für grosse Bewegungsfreiheit des Reiters im Spiel. Diese Reitsportart ist sehr anspruchsvoll und Bewegungsfreiheit ist eine Priorität.
- Damensattel: Dieser Sattel ist ungewöhnlich, da beide Beine auf der linken Seite sind. Breiter, flacher Sitz, um diese Position zu ermöglichen.
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Tipps für die Sattelpflege
Es ist wichtig, den Sattel sauber und gepflegt zu halten. Hier einige Tipps dazu:
- Generelle Reinigungsutensilien: Eimer, Schwämme, Glycerinseite, Bürste aus Schweineborsten, Lappen aus Veloursleder, Lederfett.
- Tägliche Reinigung: eine leichte Reinigung nach jedem Gebrauch. Mit einem feuchten Schwamm den Dreck entfernen. Nach dem Trocknen etwas Lederfett auftragen.
- Gründliche Reinigung: zwei Mal monatlich, um zu vermeiden, dass das Leder kaputt geht. Zuerst wird der grobe Schmutz entfernt, anschliessen der gesamte Sattel mit einem feuchten Schwamm gereinigt, Schwamm zwischendurch sauberspülen. An der Luft trocknen lassen. Anschliessend den gesamten Sattel mit Glycerinseife reinigen, diese nährt das Leder und verleiht Flexibilität. Dafür wird die Seife über das Leder gerieben.
- Sättel aus synthetischen Materialien: Mit Wasser und neutraler Seife den Sattel reinigen und trocknen lassen.
- Lagerung: Den Sattel immer auf einem geeigneten Sattelhalter aufbewahren, an einem Ort, der nicht zu warm ist und es wenig Staub und Luftfeuchtigkeit gibt. Die ideale Temperatur für Leder ist 20ºC. Wird der Sattel über längere Zeit nicht genutzt, dann sollte er gut abgedeckt gelagert werden.
Zusammenfassung
Wie Sie sehen ist der Sattel ein Hauptbestandteil beim Reiten.
Es ist wichtig, den richtigen Sattel zu wählen und ihn korrekt zu pflegen.
In vielen Ländern können spezifische Sättel gefunden werden, die sich den Anforderungen und der Umgebung anpassen.
Wir bei Ampascachi haben unsere eigenen Sättel designt, speziell abgestimmt auf die Pferderasse, mit der wir die Reittouren unternehmen.
Als Züchter von Paso Peruanos beschlossen wir, diese Sättel zu designen, da sie sich ihrem Körperbau und ihrer spezifischen Gangart anpassen, um während den Touren das Wohlbefinden und die Sicherheit der Reiter und Pferde zu gewähren.
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Deine Kommentare
Hallo! Ich habe es wirklich genossen, Ihren Artikel zu lesen. Es lohnt sich immer, gut recherchierte und geschriebene Inhalte über die Welt des Pferdesports zu finden. Es freut mich zu sehen, dass Sie die Wichtigkeit eines geeigneten Sattels für das Wohlergehen des Pferdes und die Sicherheit des Reiters hervorheben. Meiner Erfahrung nach kann die Suche nach einem hochwertigen Sattel eine Herausforderung sein. Daher bieten wir in unserem Online-Shop Curtisur eine Vielzahl von Pferdesätteln an, die sorgfältig ausgewählt wurden, um den Bedürfnissen von Reitern und Pferden gleichermaßen gerecht zu werden. Ich schätze Ihr Engagement für die Aufklärung der Pferdegemeinschaft und hoffe, dass Sie auch in Zukunft Ihre Kenntnisse mit uns teilen. Freundliche Grüsse! CURTISUR
DEEs war nett, dass Sie vorgeschlagen haben, einen Sattel mit weichen Materialien zu wählen, zumal es viele Varianten gibt. Das erinnert mich an meinen Cousin, weil er interessiert ist, eine Reitsport-Lifestyle-Seite zu abonnieren, um monatlich Informationen zu erhalten. Er möchte Artikel, die ihm helfen, angenehme Reiterfahrungenzu haben, daher wäre es ideal, ihm eure Tipps zu senden. https://www.themodernhorse.com/
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