Wie werden Pferde bei Ampascachi gezüchtet und trainiert?
Durch: Nestor Imberti Gesendet: 23/01/2020
Grundsätze der Zucht, Dressur und Ausbildung in Ampascachi
Ampascachi Horse Hiding Holidays hat sich auf den Reittourismus in Argentinien spezialisiert. Unser Ziel ist es, dass Pferdeliebhaber aus der ganzen Welt, und diejenigen, die es noch nicht sind, Argentinien auf einem Paso Peruano kennenlernen.
Ampascachi begann seine Aktivitäten in den 90er Jahren mit der Gründung von Haras Ampascachi, einer ländlichen Einrichtung, die sich ausschließlich der Zucht, dem Einreiten der Ausbildung und dem Training der Paso Peruanos, sowie der Ausbildung von Pferdetrainern widmet.
Haras Ampascachi, das heute zu Ampascachi Horse Riding Holidays gehört, versorgt letztere mit allen Pferden, die sie für ihre Reittouren einsetzt.
Für die Pferdetouren bzw. den Reittourismus werden Pferde mit optimalen Bedingungen benötigt, und der CPP ist das Pferd, das diesen Anforderungen am besten entspricht.
Vorteile des Paso Peruanos
Der Paso Peruano wurde evolutiv genetisch manipuliert und vom Menschen über mehr als fünfhundert Jahre hinweg ausgewählt, um schnell und bequem zu reiten.
Die Basis davon ist das spanische Pferd, das mit der Eroberung nach Amerika gebracht wurde. Das Ziel der Züchtung war, ein Pferd zu erhalten, das auf die bestmögliche Art und Weise einen bequemen und genussvollen Reisezweck erfüllen sollte.
Durch die Zucht wurde eine Bewegungsmechanik erzielt, der Paso Llano, die es dem Pferd ermöglicht, in sehr kurzer Zeit eine große Distanz zu überwinden. Andere Pferderassen müssen sich im Trab oder kurzen Galopp bewegen, um dieser Geschwindigkeit gleichzukommen.
Der Paso Peruano bewegt sich auf eine sehr weiche Art und Weise, die den Reiter nicht anstrengen und besonders im Rücken- und Hüftbereich schonen. So können auch ältere Menschen mit Wirbelsäulenproblemen wieder reiten.
Diese Geschmeidigkeit wird durch den gebrochenen Pass erreicht, eine Art der Fortbewegung, bei der sich das Vorder- und Hinterbein derselben Seite gleichzeitig bewegen. Dabei wird zuerst das hintere und dann das vordere Bein derselben Seite wieder auf den Boden aufgesetzt. Der Aufschlag der Hufe erzeugt einen isochronischen Viertaktgang, diese Gangart nennt sich Paso Llano.
Dank dieser dynamischen Bewegung des Paso Peruano kann der Reiter mehr als 50 km pro Tag auf eine für ihn und sein Pferd sehr komfortable Art und Weise reiten.
Es ist wichtig zu klären, dass diese Form der Bewegung des CPP
nicht erlernt wird, sondern angeboren ist.
Diese Eigenschaften des Paso Peruano, zusammen mit seiner rassetypischen Energie, tragen wesentlich dazu bei, aus dem Reiten eine besondere angenehme Erfahrung zu machen, die man nur erklären kann, wenn man es selbst erlebt hat.
Reiten auf einem "All Terrain"-Pferd
Für längere Strecken muss das Pferd „all Terrain" widerstandsfähig, rustikal und von großer Kraft sein; denn es bringt nichts, auf einem weichen oder bequemen Pferd zu reiten, wenn es einerseits nicht in der Lage ist, das Reiten durch verschiedene Gelände und andererseits lange Reisen durch wechselnde klimatische, nahrungstechnische und topographische Bedingungen aushalten kann. Wenn es um Reisen aufs Pferd geht, spielen Kraft und die Rustikalität des Exemplars eine entscheidende Rolle.
Deshalb konzentrieren wir uns in Haras Ampascachi auf die Berücksichtigung vier grundlegenden Aspekte, wenn wir außergewöhnliche CPPs für den Reittourismus züchten und auswählen. Diese Aspekte sind:
- Weichheit mit Vorlauf
- Beständigkeit
- Kraft
- Rustikalität
Obwohl diese Merkmale bzw. Aspekte typisch für die Genetik dieser Rasse sind, müssen sie eine besondere Beachtung finden, in den ersten fünf Lebensjahren und dann auch während des gesamten Arbeitslebens eines Pferdes. Deshalb sind diese erwähnten Merkmale zu verstärken, wenn es gezüchtet, zugeritten und trainiert wird.
Nur durch die sorgfältige Beachtung der drei Aspekte, die wir unten erwähnen, wird es möglich sein, den größten Ausdruck der vier oben genannten Aspekte zu erreichen.
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Zucht
Das Pferd ist seit Millionen von Jahren ein Beutetier, und diejenigen, die sich am besten an diesen Zustand angepasst haben, konnten in der Wildnis überleben, das heißt, sie mussten alle ihre Sinne für das Entkommen entwickeln.
Vor seiner Zähmung durch den Menschen lebte das Pferd in der Natur und in der Wildnis in völliger Freiheit und in einer Herde.
Dieses Schema dient der Zusammenarbeit, zumal jedes Individuum eine Hierarchie in der Herde hat, die Zusammenarbeit zeigt sich in der Gegenwart bei der gemeinsamen Flucht von Gefahr oder bei der Suche nach den besten Weiden.
Das Pferd ist genetisch darauf ausgelegt, in einer Herde zu leben, mit anderen Pferden zusammen zu grasen, sich gegenseitig um die Hierarchie zu kämpfen, usw.
Je mehr wir also seine natürliche Umgebung und ursprüngliche Lebensweise aufrecht erhalten, desto bessere Ergebnisse werden wir in der Zucht erzielen.
Wir erhalten nicht nur eine optimale Entwicklung ihrer Muskel- und Knochenstruktur, sondern auch stressfreie und psychisch ausgeglichene Pferde. Die psychische Haltung des Pferdes bildet ein sehr wichtiger Faktor und bestimmt auch seine Fähigkeit zum Lernen, damit auch zur Zahmheit.
Nach diesen Prinzipien züchtet Haras Ampascachi mehr als 150 Pferde auf einer 300 ha groβen Landesfläche.
Die Pferde weiden vor allem auf Naturfeldern. Ein entscheidendes Kriterium, das Haras Ampascachi bei der Auswahl der Exemplare -abgesehen von einer optimalen Genetik- beachtet, ist die biomechanischen Eigenschaften , die Anpassungsfähigkeit der Tiere an vorhandenen Boden- - bzw. Klimabedingungen oder Flexibilität an Ernährungsmöglichkeiten zu fördern.
In den ersten zwei Jahren ernähren sich die Fohlen auf dem Feld, ab dann beginnt die sogenannte handgeführte Zähmung. Wenn das Pferd drei Jahre alt ist, beginnt das Einreiten. In diesem Alter wird das Tier eine ergänzendere nahrunshaltigere Futtereinnahme bekommen, die nicht auf dem Feld vorhanden ist.
Sollten die Witterungsbedingungen sehr schlecht sein, sodass auf dem Feld kein ausreichendes Weidegras wächst, müssen ausgewogene Nahrungsmittel rationell dazugegeben werden.
Manchmal sind die Klimabedingungen ungünstig und dazu auch unzureichende Nahrungs auf dem Land ungünstig. Die Exemplare, die sich an solche Änderungen besser anpassen, sind diejenigen, die später Ausdauer auf langen Ausritten erbringen können. Diese Pferde sind widerstandsfähig und können eine bessere Anpassung an den ungünstigen Bedingungen leisten, die auf einem Ausritt vorkommen können, sei es an Nahrungsmittel, Klima oder Topographie.
Mag die Anwendung der erwähnten Zucht- bzw.Auswahlkriterien zu hart erscheinen, sind sie jedoch notwendig um Attribute wie Stärke, Rustikalität und Widerstandsfähigkeit zu fördern. Diese Faktoren sind neben Dressur und Ausbildung sehr wichtig, um das Profil eines für Reitwege in der Natur geeignetes Pferd weiter zu entwickeln.
Zähmung
Haras Ampascachi führt die Zähmung seit einigen Jahren auf der Grundlage der Prinzipien der Ethologie und der behavioristischen Lerntheorie durch, mit denen wir gute Erfahrung im Sinne der Wirksamkeit gemacht haben. Aufgetretene Schwierigkeiten, die entstanden sind, wurden durch o.g. Hilfe gelöst, obwohl diese Grundsätze sehr wenig auf die Zähmung von Pferden angewandt wurden. Die Situation ist anders im Bereich der Ausbildung bei Tieren wie Hunden, Delfinen, Seelöwen, usw. Ethologie und Lerntheorie geben uns auf Grund ihres erreichten Niveaus das nötige Wissen zur Anwendung in unserer täglichen Arbeit.
Ausgehend von dieser soliden, wissenschaftlich fundierten Basis entwickeln wir die Techniken, um die passende Antwort der Pferde auf bestimmte Anreize beizubringen, die wir durch Signale mit den Beinen, dem Zügel und dem Sitz geben. Auf dieser Weise kommunizieren wir mit ihnen und zwar systematische. Diese Systematik ermöglicht solch ein Wissen auf andere Menschen zu übertragen und zu trainieren, so dass sie, unterstützt durch diese Techniken, Pferde zähmen oder trainieren können, entsprechend den Qualitätsanforderungen der heutigen Zeit.
Nach diesen wissenschaftlichen Prinzipien hat Haras Ampascachi ein Dressurprotokoll entworfen, wo das Wie aller zu befolgenden Schritte aufgelistet und entwickelt sind. Ebenfalls werden die Ergebnisse, die in jedem Schritt -vom Anfang bis zum Ende des Zähmungsprozesses eines Pferdes - erreicht werden müssen, den nötigen Überprüfungen unterzogen, um vorwärts zu kommen.
Diese im Protokoll vorgegebenen Schritte beginnen mit der Gewöhnung des Pferdes an den Menschen, damit das Pferd die menschliche Nähe nicht fürchtet und somit bereit ist, mit dem Lernen zu beginnen und das Niveau des Reitpferdes erreicht.
Die Grundlage dieser Zähmungstechnik richtet sich nach dem Reiz – Reaktion Prinzip.
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Ein Signal, wie z.B. der Druck der Beine oder des Kandares im Maul, verursacht ein Unwohlsein bei dem Tier. Je nach Intensität wird bei ihm eine Reaktion erfolgen. Wenn das Pferd auf die seines Trainers gewünschte Art reagiert, lässt sofort der Druck oder Reiz nach und das Pferd bekommt eine Belohnung.
Was im Tiergehirn geprägt wird, ist genau jene Antwort seinerseits, was ihm kurz vor dem Druckreiz befreit hat.
So beginnt es durch die Druck-Reiz-Reaktion zu lernen.
Mit den Wiederholungen der Druck-Reiz-Reaktion werden neuronale Verbindungen erzeugt und das so erlernte Verhalten wird zur Gewohnheit (Synchronisation).
Demzufolge gibt es ein wichtiger Konzept: ein einziges eindeutiges Signal Druck-Reiz- lehren, um eine einzig eindeutig Reaktion hervorzurufen. Das verhindert bei dem Pferd Verwirrung und daher bleibt es ruhig.
Dieses Prinzip wurde bereits im 18. Jahrhundert von dem berühmten französischen Meister Francisco Robichón De La Gueriniere angedeutet, als er sagte: "Beine ohne Hände und Hände ohne Beine".
Training
BeiTraining geht es um die physikalische Vorbereitung des Pferdes, die es ihm erlaubt, im perfekten körperlichen Zusant zu sein, um stundenlangem Reiten durchzuhalten; damit werden auch die gelernten Zeichen und Reaktionen gefestigt.
Dieses Training soll an sechs Tagen in der Woche erfolgen.
Es geht darum das Pferd so zu trainieren, damit es als Sportler vorbereitet werden kann. Diese stellt die Phase nach dem Einreiten dar. In der Zeit wird das Pferd mit genauen Rationen und entsprechend des gewünschten Trainings gefuttert.
Es beginnt mit einem täglichen 30-minütigen Arbeit auf dem Pferd. Allmählich steigt es auf täglich 90 Minuten an. Das Pferd durchläuft Touren unterschiedlichen Schwierigkeitsgrades und führt die verschiedenen Gangarten des CPP aus. Es beginnt mit einem entspannten Schritt, verschiedenen Geschwindigkeiten des flachen Schritts und des Galopps, sowohl entspannt als auch beschleunigt.
Nach jeder Trainingseinheit wird die Herzfrequenz und die Erholungszeit des Pferdes gemessen.
Wenn sich die Erholungszeit weiter verkürzt und akzeptabel ist, hat das Pferd die jeweilige Ausbildungsstufe erreicht, dann wird es als gut in Form betrachtet. Es muss gepflegt werden, damit es gute Leistungen auf den Reitwegen erbringt.
Das Pferd ist ein wesentlicher Bestandteil des Reittourismus.
Die peruanische Paso-Pferderasse
ist für diese Tätigkeit besonders geeignet.
Bei Ampascachi Horse Riding Hollidays haben Sie ein äußerst professionelles und sorgfältiges Angebot.
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