10 Themen über das Springreiten – Teil I
Durch: Nestor Imberti Gesendet: 18/01/2021
Einführung, Herkunft und Regeln des Springreitens
Unter den Pferdesportarten ist das Springreiten eine der beliebtesten Disziplinen. Es ist ein klas und gleichzeitig eine tolle Darbietung, bei der Reiter und Pferde eine Reihe von Hindernissen überwinden müssen.
Nestor Imberti, Mitglied unseres Redaktionsteams, schrieb einen Artikel über die 10 wichtigsten Punkte des Springreitens, den wir in vier Teilen veröffentlichen werden, so dass Sie in die Welt des Springreitens eintauchen und Ihr Wissen über diese interessante Disziplin erweitern können.
Die 10 Punkte des Artikels
Teil I
- Einführung
- Was ist Springreiten?
- Herkunft und Geschichte des Springreitens
- Organisation, Regeln und Prüfungen im Springreiten
Teil II
- Die Hauptprobleme der Pferde beim Springen
- Die Mechanik des Sprungs eines Pferdes mit Reiter
- Wie muss sich ein Reiter beim Sprung verhalten?
Teil III
- Einführung in die Prinzipien der Lerntheorien
Teil IV
- Prinzipien der Lerntheorie angewandt auf das Sprungtraining
- Vorteile des Springreitens für den Reiter
EINFÜHRUNG
In diesem Artikel möchte ich Informationen geben, die sich an Menschen richten, die Interesse am Springreiten und bereits Reiterfahrungen haben, sowie zusammenfassend eine Reihe der wichtigsten Punkte erklären, die Sie beachten sollten, wenn Sie mit dieser Reitdisziplin beginnen wollen.
Für Reiter mit etwas Erfahrung im Springen sind vielleicht die Ansätze der Prinzipien der Lerntheorien und Ethologie von Interesse, die ich hier in Bezug auf die Ausbildung von Pferden im Springreiten anwende.
Ich mache diesen Hinweis, da ich mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Pferdezucht verschiedene Methoden oder Formen der Pferdeausbildung mit allen Arten von nicht wissenschaftlich ausgebildeten Experten angewendet habe. Ich fand vor etwas mehr als 12 Jahren die theoretische Grundlage, basierend auf den wissenschaftlichen Prinzipien der Lerntheorien und der Ethologie, als mir das Buch von Andrew McLean in die Hände fiel, welches mir die Grundlage gab, um diese Prinzipien anzuwenden und damit in eine Welt des theoretischen Wissens eintauchte, die von vielen anderen Forschern entwickelt wurde, die den oben genannten Prinzipien Form und Inhalt gaben.
Dieser Prozess diente mir auch dazu, meine eigene Unwissenheit über Pferde sowie die vieler Pferdetrainer ohne theoretische Ausbildung zu entdecken.
Die Lehren Andrew McLeans und anderer Pferdeverhaltensforscher habe ich nicht nur theoretisch gelernt, sondern auch in der Praxis beim Bereiten und Ausbilden der Pferde unserer Zucht praktisch angewandt. Zudem habe ich Pferdetrainer ausgebildet, die bisher wiederum mehr als 50 Pferde ausbildeten, die eine große emotionale Stabilität haben, weich im Maul sind und es so unseren Reitergästen möglich ist, die Pferdebeine unter Kontrolle zu halten durch die Gabe von Reizen, d. h. Hilfen und Signale mit den Zügeln oder den Beinen.
Auch wenn Pferde von Natur aus springen können, ist der Sprung beim Springreiten eine erlernte Antwort auf Signale oder Hilfen des Reiters, weshalb ich in diesem Artikel auf das Trainieren der Pferde unter Anwendung der genannten Prinzipien hinweise. Diese Prinzipien werden auf internationaler Ebene bei den jährlich in einem anderen Land stattfindenden Kongressen der International Association for Equitation Science (ISES) verbreitet.
Die Theorie für das Trainieren von Sprüngen, auf die ich mich berufe, stammt aus dem Buch sowie aus vielen anderen Artikeln Andrew McLeans und anderer Profis, die die Ethologie und Lerntheorie bei Pferden untersuchen.
WAS IST SPRINGREITEN?
Springreiten ist eine Disziplin des Pferdesports, die eine extreme Synchronisation zwischen Pferd und Reiter voraussetzt, um eine Reihe von Hindernissen verschiedener Höhen in einer bestimmten Reihenfolge und innerhalb eines Zeitlimits zu überwinden, welche von der jeweiligen Kategorie abhängig ist. Diese Parameter werden von dem Weltpferdesporttverband Fédération Équestre Internationale (FEI) festgelegt.
Von den Kategorien hängt nicht nur die Höhe der Hindernisse ab, sondern auch das Alter der Reiter.
Es ist wichtig zu beachten, dass beim Springreiten Männer und Frauen unter denselben Voraussetzungen und Regeln teilnehmen.
Pferd und Reiter werden als Einheit und beide als Athleten angesehen.
Bei Turnieren gibt es eine Reihe an Strafpunkten und es gewinnt der Reiter, der am wenigsten Strafpunkte oder Abzüge erhält.
Das Springreiten ist eine der beliebtesten Disziplinen des Reitsports, die auch den Kontakt mit der Natur erlaubt, da es im Freien ausgeübt wird. Es ist eine aufregende Darbietung, die viele Fans weltweit, aber besonders in Europa, hat.
Das Springreiten ist sehr vorteilhaft für die physische Gesundheit, zudem erfordert und trainiert es auch ein hohes Konzentrationsvermögen.
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HERKUNFT UND GESCHICHTE DES SPRINGREITENS
Es wird allgemein gesagt, dass die Herkunft auf die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückgeht, als Teil der Jagdtradition in England.
Jedoch gibt es keine konkreten Hinweise auf den Ursprung des Springens als Reitsport, aber wie erwähnt, war es ein wesentlicher Teil des Jagdsports.
Bereits im 19. Jahrhundert hat die Jagd durch eingezäunte Felder diese Praxis nicht nur im Vereinigten Königreich, sondern in fast ganz Europa erheblich verstärkt.
Aufgrund dieser Tatsache wurde begonnen, Pferderassen zu verbessern, um eine größere körperliche Fähigkeit für das Galoppieren und Springen zu erreichen. Dies war der Anfang und legte die Grundlagen für den heutigen modernen Sport des Springreitens.
Die ersten Wettbewerbe bestanden aus einer Reihe von Hindernissen, die man auf Zeit so schnell wie möglich überwinden musste. Diese Hindernisse waren Zäune, Wassergräben, und Erdhäufen.
Da es für das Publikum schwierig war, die Wettkämpfe zu verfolgen, da sie auf offenem Feld stattfanden, fanden die Turniere bald auf abgegrenzten Flächen statt und somit stieg das Interesse an diesem Sport und er wurde schnell beliebter als die Jagd.
Diese Art von Wettbewerb, auf begrenzten Veranstaltungsorten, war als "Lepping" bekannt, und es gibt Autoren, die das Jahr 1865 zitieren, als in Irland und im Rahmen der Dublin Horse Show die ersten Lepping- oder Hindernisspringwettbewerbe stattfanden.
Von da an begann diese Sportart schnell, mehr Anhänger zu gewinnen und im Jahr 1900 gelang es einer Gruppe von Anhängern dieser Disziplin, dass diese in den Olympischen Spielen in Paris erstmals aufgenommen wurde.
Doch erst im Jahr 1912 wurde schliesslich und endlich das Springreiten als olympische Disziplin anerkannt.
Welcher Reiter beeinflusste besonders das Springreiten?
Wie erwähnt, bestand dieser Sport anfangs darin, innerhalb des Jagdsports über Zäune zu springen, später in Wettkämpfen mit Hindernissen und schliesslich als Disziplin in den Olympischen Spielen. Bis dahin gab es noch keine richtige Sprungtechnik, die Reiter hielten ihren Körper steiff und begleiteten nicht die Bewegungen des Pferdes.
Schliesslich war es der italienische Soldat namens Federico Caprili, der einen neuen Sitz des Reiters einführte, der leichte Sitz, d. h. nach vorne gebeugt, mit langen Zügeln und in kurzen Steigbügeln stehend, um den Rücken des Pferdes zu entlasten und seine Bewegung zu begleiten. Dies verbesserte die Sitztechnik sowie viele weitere Aspekte, was zu immer höheren Sprüngen bis zum Erreichen des ersten Weltrekords von 2,08 Metern führte und Caprili wurde als der "Mentor des modernen Reitens" angesehen.
Federico Caprilli springt
1921 wurde die “Fédération Équestre Internationale (FEI)” gegründet, die das Reglement dieser Reitsportdisziplin und der internationalen Turniere offiziell und einheitlich festlegte, auch für die Weltreiterspiele und die Olympischen Spiele.
Die Disziplinen des Reitsports wurden bis 1952 fast ausschliesslich von Offizieren der Kavallerien des Heers der jeweiligen Länder repräsentiert und erst ab 1956 durften auch die Amazonen an den Turnieren der Olympischen Spiele teilnehmen.
ORGANISATION, REGELN UND PRÜFUNGEN DES SPRINGREITENS
Die Disziplin des Springreitens wird in jedem Land von einer nationalen Organisation organisiert, die verschiedene Regeln und die Prüfungen festlegen kann. Doch der internationale Verband Fédération Équestre Internationale (FEI) bestimmt das Reglement für die offiziellen, internationalen Turniere, einschließlich der Olympischen Spiele, World Equestrian Games und ist auch verantwortlich dafür, die Weltrekorde für den Hochsprung und Weitsprung anzuerkennen.
Wie sind die modernen Parcours?
Bei einem Turnier besteht die Prüfung darin, dass Pferd und Reiter eine festgelegte Strecke, eine Parcours absolvieren, auf der sie zwischen 10 und 13 Sprünge ausführen müssen, um bestimmte Hindernisse zu überwinden, die nummeriert sind. Dabei werden die größte Fertigkeit, das beste Training und die Genauigkeit der teilnehmenden Paare (Pferd + Reiter) bewertet.
Die festgelegte Reihenfolge der Hindernisse muss innerhalb einer bestimmten Zeit geritten werden, möglichst ohne Fehler zu machen. Fehler werden mit Punkten bestraft, die je nach Fehler unterschiedlich hoch sind und die am Ende des Parcours addiert werden.
Es gewinnt das Paar, das den Parcours mit den wenigsten Strafpunkten und am schnellsten absolviert.
Es gibt auch Turniere mit Parcours, die ein Zeitlimit gestgelegt haben und wer dieses überschreitet, wird ebenso mit Punkten bestraft.
Welche Strafpunkte gibt es?
Die Strafen sind unterschiedlicher Art oder Merkmale, hier werden wir sie zusammenfassend beschreiben, ohne näher auf sie einzugehen, und auch die Punktzahl angeben, die normalerweise gegeben wird. Wir beschreiben auch, welche der Strafen eine Disqualifikation oder den Ausschluss aus der Prüfung oder dem Turnier für Pferd und Reiter bedeuten.
Strafpunkte:
- Hindernisfehler, Einfussen des Pferdes in den Wassergraben oder Auftreten auf das weiße Band hinter dem Wassergraben, das Abwerfen einer Stange oder eines sonstigen zugehörigen Teils eines Hindernisses: 4 Punkte.
-
Ungehorsam: 4 Punkte. Ungehorsam umfasst:
- Verweigerung: Das Pferd weigert sich zu springen.
- Ausbrechen: Das Pferd weicht dem Hindernis aus, ohne es zu überwinden.
- Widersetzlichkeit: Das Pferd bleibt aus irgendeinem Grund stehen und/oder läuft rückwärts, scheut, buckelt.
-
Fehler in der Reihenfolge. Dazu gehören:
- Nicht-Einhaltung der vorgeschriebenen Reihenfolge.
- Überwinden der Hindernisse in einer anderen Reihenfolge oder entgegen der vorgeschriebenen Richtung, ausser bei speziellen Prüfungen.
- Betreten und Verlassen des Parcours erfolgt nicht durch die Linie zwischen den Flaggen oder in der richtigen Richtung.
- Vorgeschriebene Schritte werden ausgelassen.
- (Versuchter) Sprung über Hindernisse, die nicht Teil des Parcours sind oder Auslassen von Hindernissen.
-
Sturz des Pferdes und/oder Reiters. Sturz des Reiters ist:
- Berühren des Bodens.
- Um zurück in den Sattel zu kommen braucht der Reiter Hilfe jeglicher Art.
Diese Fehler führen zur Disqualifikation von Pferd und Reiter. - Verbotene Hilfsmittel. Fremde Hilfe eines Dritten. Dies führt zur Disqualifikation von Pferd und Reiter.
- Überschreiten der erlaubten Zeit. Dies führt zur Disqualifikation von Pferd und Reiter.
Diese Strafpunkte richten sich nach dem Richtverfahren A, das bei den meisten Prüfungen angewandt wird.
Andere Prüfungen und Strafpunkte orientieren sich nach dem Richtverfahren C, die beim Zeitspringen Anwendung finden, bei dem es um Zeit geht.
Hierbei werden die Fehler bei den Sprüngen in Strafsekunden gezählt, die später der Zeit zugerechnet werden, die Pferd und Reiter für den Parcours benötigten.
Beide Richtverfahren sehen ein Zeitlimit vor, das nicht überschritten werden kann und wenn dieses Limit überschritten wird, erhalten sie einen Strafpunkt pro Sekunde.
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Welches sind die verschiedenen Prüfungen?
Punktespringprüfung mit steigendem Schwierigkeitsgrad
Bei dieser Prüfung müssen sechs, acht oder zehn Hindernisse überwunden werden, die einen steigenden Schwierigkeitsgrad haben.
Der Parcours darf keine Kombinationen enthalten.
Die Schwierigkeit liegt nicht nur in der Höhe und Weite der Hindernisse, sondern auch an dem vorgeschriebenen Ablauf.
Derby
Ein Derby geht über mind. 1000 m und höchstens 1300 m, und mindestens die Hälfte der Hindernisse innerhalb des Parcours sind natürliche Hindernisse. Es gibt nur ein Stechen, wenn nötig.
Es gibt nur ein vorgeschriebenes Zeitlimit, das nicht überschritten werden darf.
Prüfungen mit zweifachen und dreifachen Hinderniskombinationen
Diese Prüfung umfasst sechs Hindernisse: ein einfaches Hindernis zu beginn und fünf Kombinationen aus zwei oder drei zusammengehörenden Hindernissen.
Bei einem Stechen beinhaltet der Parcours sechs Hindernisse: eine Doppelkombination, eine dreifache Kombination und vier einfache Hindernisse oder drei Doppelhindernisse und drei einfache Hinderniskombinationen.
Die Hinderniskombinationen sollten sich von denen des Ausgangsparcours unterscheiden.
Mächtigkeitsspringen (SB-Springen)
Bei diesen Prüfungen wird die Fähigkeit des Pferdes für das Springen dargestellt, es werden wenige aber hohe Hindernisse überwunden.
Es gibt höchstens fünf Umläufe, ein Umlauf zu Beginn und höchstens vier Stechen ohne Zeitlimit.
Der erste Umlauf besteht aus vier bis sechs grossen Einzelhindernissen, darunter eine Mauer.
Das erste Hindernis ist mind. 1,40 m hoch, zwei Hindernisse sind zwischen 1,50 m und 1,60 m hoch und eine Mauer oder vertikales Hindernis muss zwischen 1,60 m und 1,70 m hoch sein. Verboten sind Kombinationen von Hindernissen, Gräben und natürliche Hindernisse.
Bei den Stechen gibt es zwei Hindernisse zu überwinden, ein horizontales oder vertikales, sowie eine Mauer. Die Hindernisse werden für jeden weiteren Umlauf erhöht und verbreitert.
Bei Gleichstand nach dem fünften Umlauf werden die noch vorhandenen Teilnehmer als Sieger ausgesprochen.
Der Weltrekord des Sprungs über die Mauer beim Mächtigkeitsspringen liegt bei 2,40 m.
Die Höhe der Mauern bei diesen Prüfungen wurde vermindert, da sie als sehr gefährlich angesehen wird, falls das Pferd stürzt. Aus diesem Grund wurde diese Prüfung verändert und entwickelte sich zum Barrierenspringen (Six Bar).
Barrierenspringen (Six Bar)
Bei dieser Prüfung müssen die Pferde sechs Steilsprünge auf gerader Strecke überwinden, die etwa in einem Abstand von 11 m voneinander entfernt sind.
Die Hindernisse sind identisch und bestehen aus Stangen.
Falls die Länge des Parcours nicht ausreicht, können auch weniger Hindernisse aufgebaut werden.
Die Hindernisse sind von gleicher Höhe oder ihre Höhe steigt von Sprung zu Sprung an.
Bei Ungehorsam muss der Reiter erneut ab dem Hindernis weitermachen, wo der Ungehorsam stattfand.
Beim ersten Stechen werden die sechs Hindernisse wie im Normalumlauf überwunden, die progressiv erhöht wurden, ausser die Prüfungsteilnehmer, die um den ersten Platz kämpfen erhielten im ersten Umlauf Strafpunkte.
Nach dem ersten Stechen kann die Anzahl der Hindernisse auf drei oder vier reduziert werden, dabei werden die niedrigsten Hindernisse entnommen und der Abstand von 11 m zwischen den Hindernissen wird beibehalten.
Gibt es mehrere Stechen, können die Hindernisse bis zu 1,80 m erhöht werden.
Prüfungen über Schnelligkeit und Lenkbarkeit
Diese Prüfungen bewerten die Einwirkung, Rittigkeit und Schnelligkeit des Pferdes in einem Parcours, der Kurven und unterschiedliche Hindernisse beinhaltet.
Wenn diese Prüfungen natürliche Hindernisse beinhalten wie Wälle, Gräben, etc., werden sie innerhalb des Jagdspringens abgelegt.
Dabei können Pferd und Reiter über alternative Hindernisse springen, um den Weg abzukürzen, allerdings sind diese Hindernisse schwieriger zu überwinden.
Der Parcours hat keine festgelegte Reihenfolge der Hindernisse, allerdings ist die Richtung, in der das Hindernis überwunden werden muss, festgelegt.
Hochsprung
Diese Prüfung besteht darin, dass das Pferd-Reiter-Paar ein einziges Hindernis überwindet.
Die Höhe beginnt bei 1,60 m und muss mit einem einzigen Sprung überwunden werden.
Die Prüfung des Hochsprungs hat Reglements, die die Form und Anordnung des vertikalen Hindernisses bestimmt, welches schräggeneigt emporragt.
Huaso Weltrekord im Hochsprung
Der erste Reiter, der die Höhe von 2 m überwand war der bereits erwähnte Federico Caprile mit seinem Pferd Melapo, die 2,08 m im Jahr 1902 überwanden.
Diese Marke wurde übertroffen und im Jahr 1949 sprang der chilenische Armeeoffizier Alberto Larraguibel mit seinem Pferd Huase den Weltrekord von 2,47 m, der bis heute gültig ist.
Huaso 1944, Weltrekord im Hochsprung
Weitsprung
Bei dieser Prüfung wird ein einzelnes horizontales Hindernis überwunden, das aus einem Wassergraben und einer niedrigen Abgrenzung besteht, über die das Pferd springen muss. Der Abstand der Begrenzung zum Wassergraben wird vergrössert und Gewinner der Prüfung ist, der ohne Strafpunkte am weitesten springt, unabhängig davon, ob er bei den Sprüngen zuvor Strafpunkte erhielt.
Strafpunkte werden vergeben, wenn die Abgrenzung berührt wird oder das Pferd im Graben auftritt, das Pferd sich verweigert, ausbricht oder widersetzt.
Pferd und Reiter haben nur drei Versuche, das Hindernis durch einen Weitsprung zu überwinden, danach werden sie disqualifiziert.
Das Hindernis unterliegt einem Reglement, das eingehalten werden muss und das die nationalen Reitverbände sowie der FEI bestimmen.
Geländeritt
Der Geländeritt ist Teil des Vielseitigkeitsreitens, was eine eigenständige Disziplin ist, doch wird sie hier erwähnt, da einer der wichtigsten Teile das Springen über Hindernisse ist, neben der Schnelligkeit der Pferde, was es im Grunde zu einem Rennen mit Hindernissen macht. Diese Rennen sind der Hintergrund des modernen Springreitens.
Das Vielseitigkeitsreiten beinhaltet Prüfungen in Geländeritt, Dressur und Springen.
Das Ziel der Prüfungen ist, die Schnelligkeit, Ausdauer und Sprungqualität der Pferde im Freien zu testen. Die Pferde müssen gut trainiert und in Hochform sein.
Hier wird auch die Fähigkeit des Reiters gezeigt, sein Pferd in den verschiedenen Gängen im Freien zu kontrollieren.
Die Hindernisse im Parcours dieser Prüfung versucht, die Hindernisse in der Natur nachzuahmen. Diese Hindernisse sind solide, d. h. wenn Pferd und Reiter dagegen reiten, fallen sie nicht um.
Es ist möglich, das Hindernisse auf einem abfallenden oder ansteigenden Geländeabschnitt überwunden werden müssen.
Was bei den Prüfungen zu beachten ist
Ausrüstung des Reiters
Die Reiter sind verpflichtet, sich elegant zu kleiden und einen Helm zu tragen, außerdem darf ihre Gerte nicht länger als 75 cm sein und bei internationalen Prüfungen dürfen Reiter samt ihrer Ausrüstung nicht weniger als 75 kg wiegen, egal ob männlich oder weiblich, und sie werden vor Beginn der Prüfung gewogen.
Stiefel
Elegante Kleidung und Helmpflicht
Der Parcours
Ein Parcours wird nur von Spezialisten designt und gebaut.
Sie müssen an allen Seiten begrenzt sein und mindestens 2.500 m2 gross sein. Allgemein umfasst ein Parcours zwischen 10 und 13 Hindernissen, die bewegt werden können und von unterschiedlicher Form sind wie z. B. Wälle, Zäune, Gatter, etc.
Die 5 Arten an Hindernissen:
- Steilsprung: Zwei Ständer mit Stangen, die übereinander angebracht werden.
- Oxer: Vier Ständer mit parallel angebrachten Stangen.
- Mauer: Hindernisse, die eine Stein- oder Ziegelmauer nachahmen.
- Kombination: Zwei oder mehr Hindernisse werden mit zwei Galoppsprüngen Abstand.
- Graben: Ein weiter Sprung über Wasser, generell wird eine Begrenzung zu Beginn angebracht und das Pferd muss am hinteren Ende seine Beine hinter einer Linie aufsetzen.
Die Anordnung der Hindernisse in einem Parcours hängt von der Kategorie und dem Ablauf ab.
Die Gesamtlänge eines Parcours von Beginn bis Ende darf nicht das Ergebnis in Metern übersteigen, das man aus der Multiplikation von der Anzahl der Hindernisse x 60 erhält.
Von dem Startpunkt des Parcours bis zum ersten Hindernis müssen 6 m bis 15 m liegen und zwischen dem letzten Hindernis und dem Endpunkt des Parcours 15 m bis 25 m.
Jeder Reiter hat das Recht, den Parcours anzusehen, um zu sehen, wie die Bodenbeschaffenheit ist und wie er ihn am besten absolviert, bevor die Prüfung beginnt.
Die wichtigsten internationalen Turniere
- Die Olympischen Spiele finden alle 4 Jahre statt. Die nächsten Spiele sollten im August 2020 in Tokio stattfinden (auf 2021 verschoben).
- Weltreiterspiele (World Equestrian Games, WEG) finden alle 4 Jahre statt. Die nächsten WEG finden 2022 in Dänemark und Italien statt.
- Der FEI Weltcupserien im Springreiten besteht aus verschiedenen Turnieren die von Oktober bis April stattfinden un dan denen die besten Pferd-Reiter-Paare der FEI teilnehmen. Die Serien enden mit einem grossen jährlichen Weltcup-Finale.
- Nations Cup und Superliga: Der Nations Cup oder Nationenpreis ist der älteste und weltweit beliebteste Mannschafts-Wettkampf. Er fand erstmals 1909 in London für Offiziers-Mannschaften statt. Hier gibt es keine Einzelklassifizierung.
Um das Interesse der Medien und Zuschauer zu vergrössern, gibt es seit Mai 2003 die Superliga, bei der die 8 besten Länder an 8 Turnieren teilnehmen.
Die Superliga wurde von den Reitern mit viel Enthusiasmus aufgenommen, da sie sehr aufregend ist. Die 8 besten Nationen nehmen im folgenden Jahr an der Superliga teil, während die anderen Länder sich beim Nations Cup messen.
Hier beenden wir den ersten Teil unseres Artikels über das Springreiten. Wir hoffen, dass Ihnen diese Einführung gefallen hat und wir Ihr Interesse und Ihre Neugier wecken konnten, um den zweiten Teil des Artikels lesen zu wollen.
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Deine Kommentare
Ich fände es gut, wenn Sie die Arten der Sprünge mit einem Foto oder Bild neben jedem Sprung erklären würden, um sie besser zu verstehen. Vielen Dank!
Ich fand die Informationen genial! Glückwunsch! Springreiten ist so toll!
Schön! Danke für das Teilen dieser wertvollen Informationen.
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